ARCHIV - IM NEUEN ZUHAUSE



Happy End für unseren "Tschappi"

Es begann mit einer WhatsApp....
Unsere Tierheimleitung schickte ein Video, das einen Hund mit einer Hüftfehlstellung zeigte.
Danach folgte eine Sprachnachricht "Hier siehst du Tschappi von der Tierhilfe Hoffnung aus Rumänien, der entweder einen Unfall hatte, oder schwer misshandelt wurde. Es wird eine Stelle gesucht, wo er operiert werden kann"
Und dann traf Sandra den Triggerpunkt schlechthin....
"Wir können wahrscheinlich nicht alle retten oder?
Solche Nachrichten bohren sich in die Seele wie Metallstangen.
Natürlich können wir nicht alle retten, aber vielleicht wenigstens Tschappi.
Die Telefone klingelten heiß und es wurde im Team beschlossen, Tschappi zu uns zu holen.
Freilich hatten wir Angst vor horrenden OP- Kosten, aber wir schworen uns, Tierhilfe niemals vom Geld abhängig zu machen.
Und so kam er zu uns, der süße struppige Tschappi, der nach ein paar Metern Laufen wegkippt, weil das "hintere Fahrgestell" ziemlich instabil ist.
Nach der tierärztlichen Eingangsuntersuchung wurde klar, dass eine OP nicht viel Sinn macht und Tschappi nur erheblich stressen würde. Physiotherapie steht auf seinem Behandlungsplan an erster Stelle.
Wir freuten uns wie Bolle für unseren liebenswerten Tschappi und ahnten noch gar nicht, dass wir nur ein paar Tage später restlos aus dem Häuschen sein würden.
Das perfekte Frauchen stand vor uns!!!
Tschappi und Frauchen.... Da muss Magie im Spiel gewesen sein.
Tschappi beginnt nun mit seiner Therapie und Frauchen wird sich mit vollem Einsatz um ihren Tschappi kümmern.
Wir wünschen den Beiden eine wunderschöne gemeinsame Zeit, die hoffentlich sehr lange sein wird und Tschappi wünschen wir von Herzen einen super Therapieerfolg.
Ciao Tschappi, lass von dir hören.

"Wenn Tiere sprechen könnten, würden die Menschen weinen".




Update von unserer "NERA" - Juni 2022

Es gibt Tage, die man nie vergisst. Weihnachten zum Beispiel oder Geburtstage... Oder den letzten Freitag.
Letzten Freitag? Ich wette, dass auch Ihr Euch ewig daran erinnern werdet, wenn ich mit meinem Post fertig bin.
NERA kam mit etwa 8 Jahren aus einem der schlimmsten Animal Hording Fälle Deutschlands. Sie lebte völlig verwildert mit ca 130 weiteren Hunden in unerträglichen und unwürdigen Zuständen.
Nera kannte und konnte auch nichts und stand menschlichen Kontakten stets skeptisch gegenüber. Nera wirkt authistisch, hat dieses Wesen aber vermutlich durch ein starkes Trauma entwickelt. Sie ließ sich weder anfassen, noch konnte sie Gassi gehen. Halsband, Leine, Geschirr... Es waren alles Qualen für sie.
Wir wussten von Anfang an, dass Nera eine Mammutaufgabe sein wird. Wir sind halt nun mal ein Tierheim und kein Therapiezentrum für traumatisierte Hunde, aber durch den feinfühligen Umgang der Mitarbeiter, kooperierte sie so gut es ihr eben möglich war.
Und eines Tages standen sie da, Herrchen und Frauchen und wir dachten anfangs wir seien in Trance,  als klar war, dass Nera ein Zuhause haben wird.
Unsere Nera war weg und genau dieser Tag war zeitgleich ihr Neubeginn.
Nera's Familie geriet glücklicherweise an einen sehr erfahrenen Hundetrainer, mit dessen Hilfe das neue Trainingsprogramm geplant wurde.
Ein Zoo- Tierarzt wurde geholt, der die Aufgabe hatte, Nera mittels Betäubungspfeil und Blasrohr in den Schlaf zu versetzen.
Die Gunst der Stunde wurde genutzt, um die schnarchende Nera von Kopf bis Fuß tierärztlich untersuchen zu lassen. Tipp topp, Nera wurde eine tadellose Gesundheit bescheinigt.
Der eigentliche Grund des Tiefschlaf- Events war aber, dass Nera ein Sicherheitsgeschirr an den Körper bekam, um intensiv mit dem Leinentraining beginnen zu können. Nera muss das Geschirr so lange Tag und Nacht tragen, bis sie sich zuverlässig an- und ausziehen lässt. Es stört sie aber nicht, ganz im Gegenteil, es verschafft ihr Freiheit.
Ab diesem Moment ging's richtig zur Sache.... Gassi gehen außerhalb des Gartens, im See planschen, Laufen auf verschieden Untergründen, Begegnungen mit Menschen und anderen Hunden, Autotraining und und und. Nera hatte im letzten Jahr bestimmt viel Stress, musste viele Hürden überwinden, viel kennenlernen und war bestimmt oft fix und fertig von all den neuen Eindrücken. Aber sie wurde stets von absolut liebenswerten, geduldigen und einfühlsamen Menschen begleitet und hatte - trotz der Anstrengungen- auch viel Spaß dabei.
Letzten Freitag war es dann soweit und unser Traum ging in Erfüllung.
Nera kam mit ihrer Familie ins Tierheim gelaufen, so als wäre es noch nie anders gewesen.
Als Nera vermittelt wurde, fiel der Satz "Ihr schafft das und in 1 Jahr läuft sie den Berg hier hoch".
Sonja, Ken und Nera, Ihr habt es geschafft und Ihr seid als Trio ein unschlagbares Team.
Nera wurde nicht das Leben gerettet, es wurde ihr ein Leben geschenkt.
Wir wünschen Euch von Herzen viele glückliche Jahre zusammen und es war uns eine Ehre, Euch und Nera (die die Gabe hat, einem mit ihrem kleinen Silberblick direkt in die Seele zu schauen) im Tierheim zu begrüßen.
So und jetzt Tränen wegwischen, Nase putzen und nochmal an den schönen Moment denken 🐕❤️🐶




 Happy End für unsere "NERA"

Nera ist sicher die außergewöhnlichste Hündin, die jemals bei uns war. 
Gerettet aus -wohl einem der schlimmsten- Animal Hording Fälle in Deutschland, kam Nera aus einem befreundeten Tierheim letzten Sommer zu uns. 
Nera lebt in ihrer eigenen Welt, d.h. sie lässt sich nicht anfassen und sobald sie Druck am Körper spürt (wie z.B. durch Halsband und Leine), gerät sie sofort in Panik. 
Nera will...sie will ja irgendwie Kontakt zum Menschen, aber die Hürde sich berühren zu lassen, ist einfach zu groß. 
Nera ist schwerst traumatisiert und wir würden uns wünschen, dass der Mensch, der ihr das angetan hat, diese Zeilen liest. 
Im Lauf der Zeit klappte Gabi`'s Training mit ihr immer besser. Nera zeigte Interesse an Suchspielen mit dem Schnüffelteppich und nahm Leckerli aus der Hand. Sie verbrachte die Mittagspause im Personalraum und wartete bis ganz zufällig die leckeren Pausenbrote vom Tisch fielen. Alle freuten sich über Nera's Entwicklung, aber plötzlich war da dieser bedrückende Stillstand. 
Nera brauchte ein Zuhause. 
"Sehr witzig" dachten wir, natürlich braucht sie ein Zuhause, da wir dies als ihre einzige Chance für eine positive Weiterentwicklung sahen. Man braucht ja auch "nur" die passenden Menschen mit der passenden Umgebung dazu, aber woher nehmen wenn nicht stehlen?
Und plötzlich standen sie da.....und Nera war endbegeistert und wir... wir hatten den Mund offen, die Augen weit aufgerissen und konnten es nicht fassen. Nera versuchte so gut es ihr möglich war Kontakt aufzunehmen und schnell war klar: NERA HAT EINE FAMILIE, ihr erstes eigenes Zuhause seit verdammt langen elendigen 9 Jahren. 
Ok Ok, alles war prima....aber irgendwie gab's immer noch ein Problem... Nera lässt sich nicht anfassen. Keine Leine, kein "komm ins Auto, mach hoppa"
Sandra fing an mit Boxentraining....Früh, abends und zwischendurch. Leckerli rein, Nera rein...aber nur mit 2 Beinen und gestrecktem Giraffenhals. Napf rein, Nera rein, diesmal mit einem Körper, der aussah, als wäre sie auf der Streckbank gelandet. 
Wir dachten, wir kriegen nen Knall. 
Gestern dann der große Augenblick -  Nera saß nach 3 Stunden mit viel Geduld endlich in der Box. Als die Gittertür zu war, fiel die erste Anspannung von uns ab und wir haben uns alle beim Heulen ertappt. Ihr glaubt gar nicht, was wir für Weicheier sind. 
Nera war während der Fahrt (etwa 120 km) völlig entspannt und ruhig.
Angekommen im neuen Zuhause, hatten wir Horrorphantasien....Nera könnte panisch werden und völlig durchgeknallt durch das Haus fegen. Sie könnte flüchten wollen und den Garten nach evtl. undichten Stellen (die es definitiv nicht gibt) absuchen usw. 
Und jetzt passt auf.....Nera kam aus ihrer Box, lief ganz geschmeidig alle Zimmer ab, schlürfte ein Schlückchen aus ihrem Wassernapf und testete mal Herrchen's und Frauchen's Bett. 
Später im Garten fand Nera genug Plätze, um sich zu lösen und kam auf Ruf direkt wieder ins Haus zurück. 
Wir konnten es nicht glauben was wir sahen und hatten echt 500 Puls.
Nera war angekommen! Und für uns war es Zeit zu gehen.
Sie braucht uns jetzt nicht mehr! Nera findet ihre Menschen so klasse, dass wir uns sicher sind, dass die Beiden den Schlüssel zu Nera's Seele finden werden. 
Und unsere Seele? Naja, die freut sich natürlich und weint dennoch. Wirversuchen Euch mal unsere Emotionslage zu schildern. Werft alle Gefühle in eine Waschmaschine....Freude, Trauer, Herzschmerz, Erleichterung, Sorge.....alles rein und dann drückt den Schleudergang. 

Nera du bist eine einzigartige Hündin, die sich bis in die Ewigkeit ein Stück unserer Herzen geschnappt hat !
Wir lieben dich Nera und wünschen dir ein langes und glückliches Leben!


Süße Schnappschüsse aus dem neuen Zuhause
Alle Fotos dürfen mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber von uns veröffentlicht werden.

Share by: